Ob Fortuna Ehrenfeld jetzt eine klassische Band ist? Eine One-Man-Show mit Live-Unterstützung? Oder gar eine Art Familie? Wie genau sich die Arbeit und die Rollen verteilen in einem kreativen Konstrukt, mit Martin Bechler als Songwriter, Texter und Arrangeur, der auch im Studio das meiste alleine macht? Fragen wie diese spielen am Ende gar keine so große Rolle. Man muss sich Fortuna Ehrenfeld als einen virtuellen Raum vorstellen, in dem sich immer mal wieder (und immer mal andere) neugierige Menschen versammeln. Nun also wieder zu dritt. Das passt wunderbar und wirkt, als hätte es immer so sein sollen. Nicht nur der Schreiner weiß: Ein Tisch mit drei Beinen kann nicht wackeln.
Nach dreizehn Songs und unzähligen Momenten, in denen die Emotionen hoch- und wieder tiefgestapelt werden zwischen Flüsterkneipe und Rave, zwischen Tom Waits und Fatboy Slim, zwischen NDW und Bossa Nova, kann man mal wieder nur den Hut ziehen vor dieser Band. Die biegen wirklich immer richtig ab auf dem mitunter schmalen Grat der Kreativität: Intelligent, aber nicht überfordernd. Bunt, aber nicht überfrachtet. Vielseitig, aber nicht wahllos. Ernst, aber nicht angestrengt. Verspielt, aber nicht verloren. So geht Popmusik, die Spaß, Anspruch und Haltung verbindet und es schafft, aus nahezu jedem Moment einen besonderen zu machen. Wie Fortuna Ehrenfeld das immer wieder hinkriegen? Keine Ahnung, ey. Das Geheimnis kennt wohl nur das Glitzerschwein.